Schloss Frankenhaag liegt am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz, zwischen Obernsees und Mistelgau, ca. 13km südwestlich von Bayreuth.

1389 wurde das ritterschaftliche Burggut Frankenhaag erstmals urkundlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Schloss von verschiedenen Adelsfamilien bewohnt:

1386-1467 Das Rittergut ist im Besitz der Adligen von Potzlinger, die aus der Oberpfalz stammen und in der Gegend um Bayreuth in dieser Zeit stark vertreten sind. Zum Rittergut gehören die Siedlungen Streit, Sorg, Ochsenholz und Hardt.

1467-1519 Markgräfliches Lehen an das rittermäßige Geschlecht derer von Hainold, die am markgräflichen Hof die hohe Charge der Küchenmeister innehatten, und denen die ehrenvolle Aufgabe zugeteilt war, bei markgräflichen Leichenbegängnissen als Sargträger zu fungieren. Ein Hans Hainold ist in der Pfarrkirche zu Mistelgau unter einem schönen gotischen Epitaph bestattet.

1519-1575 Markgräfliches Lehen an Sigmund von Wirsberg, der vorher in Glashütten residierte, und der die Zugehörungen des Rittergutes Frankenhaag um Plösen, Glashütten und die Gegend über den Berg bis Kulm vergrößerte.

1575-1728 Markgräfliches Lehen an die Familie von Lüschwitz, deren Wappen im nordöstlichen Stucksaal des Schlosses als Stuckrelief zu sehen ist.

Bis zum Aussterben derer von Lüschwitz (einige sind in der Stadtkirche von Bayreuth begraben) war Frankenhaag in deren Besitz. In dieser Ära wurde das Schloss um den alten Kern baulich verändert (z.B. Einwölbungen des Erdgeschoßes, Stucksäle im Obergeschoß). Danach ging das Lehen wieder an den Markgrafen von Bayreuth zurück, der Schloss Frankenhaag dem Amt Schreez unterstellte. Von dieser Zeit an wurde das Schloss Privatbesitz von verschiedenen Familien, die das Gebäude über 200 Jahre hinweg als Gastwirtschaft und Ausflugslokal nutzten.

Durch unsachgemäße Renovierungen, Umbauten und den Zahn der Zeit war das Schloss in der Statik stark bedroht. Wegen einzigartiger architektonischer Besonderheiten wurde das Schloss von der Bayerischen Denkmalschutzbehörde als Denkmal von überregionaler Bedeutung eingestuft. Die Renovierung wurde deshalb von der Bayerischen Denkmalschutzbehörde, der Oberfrankenstiftung und dem Landkreis Bayreuth bezuschusst.

Die wichtigste Maßnahme war die Renovierung des 1705 errichteten Dachstuhls. Er hat eine Mann-an-Mann-Balkendecke, d.h. ein Balken liegt neben dem anderen, bildet die komplette Decke und hat einen frei tragenden Dachstuhl.
An dieser Decke sind zwei Stuckdecken befestigt, die grobe Stuckarbeiten, laut Denkmalschutz "Bauernstuck" genannt, haben. Der westliche Saal zeigt in den Ecken vier Putten, die Symbole der vier Elemente in den Händen halten. Im östlichen Saal ist u.a. das Wappen der Familie von Lüschwitz zu sehen.

Im Jahr 1994 erwarb die Familie Siebenhaar das Schloss. Zur Erhaltung der historischen Bausubstanz waren grundlegende Renovierungen, die vor allem die Statik des Gebäudes betrafen, notwendig.

Nach sieben Jahren Renovierungsarbeiten war das Schloss dann sowohl für Familie Siebenhaar als auch für die Öffentlichkeit nutzbar.

Robert Siebenhaar nutzt mehrere Räume als Atelier, Druckwerkstatt und Ausstellungsraum.

Im großen Gewölbesaal und im westlichen Stucksaal veranstaltet die Edition Jakob Kurse und Ausstellungen.

Ein Teil des Hauses im Erdgeschoss wird privat genutzt.

2001 wurde der Garten hinter dem Haus neu angelegt, in dem sich jetzt ein kleiner, verwunschener Barockgarten befindet.